Symbol für Hörsinn-Übehack

Spürsinn-Hack

Das gleichzeitige Spüren beim Üben oder Musizieren ist vermutlich die größte Herausforderung, zumindest bekommen ich immer die Rückmeldung, dass der Spürsinn-Übehack den meisten Musiker*innen am schwersten fällt. Gleichzeitig versteckt sich hinter dem Spüren meist das größte Potential. Denn über das Spüren bekommen wie extrem viele Informationen über und Feedback zu unserem Spiel. So passiert es oft, dass ein Puzzleteil, was wir bisher vergeblich suchten, genau durch das bewusste Spüren gefunden wurde.

Viele Musiker*innen berichten, dass sie durch den Spürsinn-Übehack:

Endlich eine Stelle in der Vorgesehenen Geschwindigkeit spielen können!

Eine technische Hürde für sich überwinden konnten, bei der sie schon verzweifelt dachten, dass sie lernen werden.

Dass viel weniger Fehler in Konzerten passieren.

Es lohnt sich also umbedingt den Spürsinn-Übehack auszuprobieren und dranzubleiben. Höchstwahrscheinlich braucht es nämlich eine Zeit, bis Du Deinen Körper bewusst beim Musizieren miteinbeziehen kannst.

Außerdem ist ein überwältigendes Gefühl zu Beginn der Anwendung des Spürsinn-Hacks nicht unnormal, da wir über das bewusste Spüren eben wirklich viele Informationen verarbeiten dürfen.

Und nun bist Du dran! Nutze den Spürsinn für Dich und schau mal, was sich verändert. Ganz nach dem Motto: Dein Musikinstrument ist nicht Dein einziges Instrument beim Üben.

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© Johannes Rhede

In welcher Situation ist dieser Hack ideal?

  • Wenn Du in Deiner Entwicklung feststeckst, Du z.B. eine bestimmte Geschwindigkeit bei einer Stelle nicht beherrschst oder Dein Klang runder und voller sein könnte
  • Wenn Du Lust hast eine neue Übemethode auszuprobieren.
  • Wenn Du ein Verspannungen überwinden oder vorbeugen möchtest.

Was machst Du? Was probierst Du?

Du nimmst bewusst Kontakt zu Deinem Körper beim Musizieren auf und wirst Dir bewusst, wo sich dieser nicht im Fluss befindet, wo er verspannt oder blockiert ist.

Wozu führt das?

Du lernst, wie Du das Spüren bewusst für Deine Weiterentwicklung nutzen kannst und wie Du mehr in einen Spielfluss kommst. Damit kannst Du zum Beispiel schnelle Passagen sicherer spielen, brauchst weniger Energie beim Spielen oder klingst einfach besser.

    So integrierst Du den Spürsinn-Hack:

    1. Spiele und spüre in Deinen Körper hinein. Wenn Du magst, kannst Du ihn von der Kopfkrone bis zu Deinen Fußspitzen einmal durchscannen.
    2. Was nimmst Du wahr? Gibt es Stellen, die fest oder verspannt sind. Hast Du eventell Schmerzen?
    3. Suche Dir nun eine Stelle im Körper aus, die sich nicht frei und durchlässig anfühlt und probiere diese zu lösen, dafür hast Du zum Beispiel folgende Möglichkeiten.
      1. Nutze das Prinzip der Progressiven Muskelrelaxation. Kurz zusammengefasst: Spanne diese oder eine in der Nähe Deiner verspannten Körperregion extrem an und lasse diese Spannung wieder ad hoc los. Auf dem Blog findest Du ein spannendes Interview inklusive Übung dazu.
      2. Shake it-Hack: Schüttle Deinen Körper, insbesondere die verspannte oder undurchlässige Region einmal durch, um sie zu lösen.
    4. Spüre beim erneuten Losspielen, wie sich Dein Körpergefühl verändert hat.
    5. Integriere das lockere Spielgefühl, indem Du verspannte Regionen regelmäßig lockerst und löst.

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