Auge, blau

Sehsinn-Hack

Bei dem Sehsinn-Übehack geht es darum das Sehen bewusst ins Zentrum des Übens zu stellen, um herauszufinden wie es Dich beim Musizieren optimal unterstützen kann und wo es Dich bisher noch behindert.

Welche Rolle spielt das Sehen eigentlich, wenn wir üben oder musizieren? Wie können wir es aktiv für uns beim Musizieren nutzen und damit zum Beispiel mehr Sicherheit und Schnelligkeit bei bestimmten Stellen erlangen?

Tatsächlich spielt das Sehen gleich mehrere Rollen beim Musizieren:

„… das Auge kontrolliert vor allem zu Beginn des Bewegungslernens häufig die Bewegungen direkt, und auch bei Bewegungen ohne optische Kontrolle spielt die visuelle Vorstellung der Bewegung eine wesentliche Rolle.” [1]

Das Sehen ist beim Spielen also sehr wichtig, um die für das Musizieren nötigen Bewegungen zu lernen oder später auch zu korrigieren. Außerdem erfasst er den Notentext. Dabei ist es entscheidend, wie wir den Sehsinn für uns einsetzen, also wie wir die Noten lesen. Wenn wir ihn bewusst steuern lernen, kann er uns zum Beispiel helfen, schwere Stellen zu meistern oder mehr Sicherheit zu bekommen.

Im gegenteiligen Fall kann der Sehsinn aber auch einige Stolperfallen bereithalten. Deshalb lohnt es sich beim Üben mit dem Sehsinn zu experimentieren, um Dein Blickfeld möglichst zu Deinem Vorteil zu nutzen.

[1] Klöppel et al., 2013. Die Kunst des Musizierens: von den physiologischen und psychologischen Grundlagen zur Praxis 6. überarbeitete Neuausgabe., Mainz, S. 217f

Sehen verändert unser Wissen, wissen verändert unser sehen

In welcher Situation ist dieser Hack ideal?

  • Wenn Du zu mehr Sicherheit beim Spielen schwerer Stellen gelangen möchtest.
  • Wenn Du eine Möglichkeit suchst, Dich beim Üben oder bei Konzerten besser konzentrieren zu können.
  • Wenn Dir beim Spielen oft Fehler passieren und Du herausfinden möchtest, woran es liegen kann.
  • Wenn Du herausfinden möchtest, welche Stelle Deinen musikalischen Fluss behindert.

Was machst Du? Was probierst Du?

Du fokussierst Dich beim Üben auf das Sehen und experimentierst mit Deinem Blickfeld oder Sehsinn. Das kann in Bezug auf den Notentext sein. Es kann aber auch sein, dass Du Deine Bewegungen im Spiegel beobachtest.

Wozu führt das?

Du gewöhnst Dich daran Deinen Sehsinn aktiv in das Musizieren miteinzubeziehen und je nach Stück und Anforderung für Dich beim Üben einzusetzen.

Du lernst, wo Dir Dein Blickfeld helfen kann, Hürden beim Musizieren zu überwinden und sammelst Informationen, die Dir dabei helfen, dass das Stück am Ende so klingt, wie Du es Dir wünschst.  Außerdem merkst Du, wann Dir Dein Sehsinn Sicherheit beim Spielen gibt und wann er Dir eventuell eine Falle stellt.

So integrierst Du den Sehsinn-Hack:

  1. Spiele eine Melodie und..
    1. fokussiere Dich dabei auf Deinen Blick auf das Notenpapier. Ein ausführliches Tutorial findest Du hier: Mit dem Sehsinn-Hack 16-tel schnell & sicher spielen.
    2. beobachte Dich im Spiegel.
  2. Wie schaust Du die Noten an? Was siehst Du, wenn Du Deine Körpersprache betrachtest? Fällt Dir etwas auf?
  3. Was ist dabei hilfreich, was hindert Dich vielleicht daran das gewünschte Ergebnis zu bekommen?
  4. Halte Dir Deine Erkenntnisse gedanklich und schriftlich fest.

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