Wer kann es nicht gebrauchen? Mehr Spaß und Freude beim Musizieren.

In diesem Blogartikel gebe ich Dir ein paar Tipps, die mir dabei helfen mehr Freude beim Üben zu empfinden. Außerdem stelle ich Dir eine Übung aus dem Buch „The Inner Game of Music“ von Barry Green vor, die sehr viel Spaß macht, aber vielleicht auch erstmal ziemlich experimentell erscheint. 

Wenn Du Dich aber auf diese unkonventionelle Übung einlässt, wird sie Dir dabei helfen zu verinnerlichen, dass Spaß ein wirklich wichtiges Element beim Musizieren ist. Denn nicht immer, wenn wir ernsthaft und diszipliniert üben sind wir am effektivsten und wenn wir Spaß haben, ist das Üben für die Katz und Zeitverschwendung.

Nein, auch wenn Du Spaß hast, kannst Du richtig viel lernen und arbeitest Du an Dir!

Also, legen wir los!

4 Tipps für mehr Freude beim Musizieren 

#1 Dein Übemindset

Richte Dein Mindset darauf aus, dass Üben nicht immer nur harte Arbeit sein muss, sondern, dass es durchaus leicht sein darf und sich gut anfühlen sollte. Hier kannst Du auch nochmal genauer nachlesen, wie ich das meine.

Denn für die langfristige Motivation ist es wirklich wichtig Spaß beim Musizieren zu haben und nicht immer nur möglichst effektiv sein zu wollen.

Mein Tipp: Spiele auch regelmäßig Stücke, die Dir leicht fallen und die Dir sehr viel Freude bereiten. Einfach weil es Spaß macht und auch guttut.

Erlaube Dir Freude beim Üben zu haben und trenne Dich von dem Glaubenssatz, dass Du nur “richtig” übst, wenn es anstrengend und fordernd ist.

#2 Fühle Dich wohl beim Üben

Seit ich mich darauf konzentriere wie sich mein Körper beim Musizieren anfühlt und auch Dinge verändere und anpasse, um mich wohler beim Üben zu fühlen, spiele ich viel lieber Klarinette.

Erstens geht alles viel leichter, aber natürlich macht man Dinge auch viel lieber, bei denen man sich wohlfühlt. Mittlerweile genieße ich es richtig über das Musizieren in Kontakt mit meinem Körper und der Atmung zu kommen, denn wann nimmt man sich dafür schon Zeit am Tag? 

Wei Du wie Du Dich beim Spielen fühlst?

#3 Erfreue Dich an Deinem Klang

Sich selbst wirklich aufmerksam zu lauschen, kann sehr inspirierend und befriedigend sein, aber oft vergessen wir und selbst zuzuhören, weil wir so sehr mit einer Herausforderung beim Spielen zum Beispiel einer schweren Stelle beschäftigt sind.

Mein Tipp: Nimm doch ein Stück zur Hand, was Du sehr liebst und was Du auch schon gut beherrschst und „bade“ in dem Klang, den DU produzierst. Das macht nicht nur Freude, sondern inspiriert einen auch nachhaltig für den Tag und andere Aufgaben.

#4 Suche Dir Deine Stücke und Übungen bewusst aus

Weißt Du welche Musik Dir wirklich gut gefällt und was Dir besonders viel Freude bereitet?

Wir investieren einige Zeit in die Stücke, die wir lernen oder die Übungen, die wir machen, deshalb mein Tipp: Suche Dir Stücke und Übungen aus, die Dir Freude bereiten und die Du auch wirklich lernen willst!

Dies kannst Du auch in Absprache mit Deinem/r Lehrer*in tun, die meist sehr froh und dankbar darüber sind, wenn Du ihnen sagen kannst, was Dir gefällt. 

Falls Du noch gar nicht so richtig weißt was Dir gefällt, wäre mein erster Tipp mehr Musik zu hören oder einmal darüber nachzudenken, welches Stück Dich dazu inspiriert hat Dein Instrument zu erlernen und dann ähnliche Werke zu suchen. 

Die experimentelle Übung für mehr Spaß beim Musizieren – aus “The Innen Game of Music”

In dem Buch „The Inner Game of Music“ dreht sich in einer Aufgabe des Autors Barry Green auch alles um das Spaßhaben beim Üben. Green regt dazu an wirklich sehr unkonventionelle Dinge in unser Üben zu integrieren, um dabei Erkenntnisse über uns und das Musizieren machen zu können, die uns sonst nicht so leicht zugänglich wären.

Ich kann Dir nur raten diese Übung umbedingt mal durchzuführen!

Barry Greens Übung für mehr Spaß beim Musizieren

Barry Green rät uns zu üben und…

  • unser Instrument zu manipulieren z.B. Papier zwischen die Flügelseiten legen.
  • die Stimmung des Instrumentes verändern.
  • uns selbst aufnehmen und dann mit der eigenen Aufnahme ein Duet spielen.
  • zu singen und zu spielen gleichzeitig, natürlich nur wenn möglich ;-).
  • die Musik rückwärts zu spielen.
  • das Instrument mit jemand anderem tauschen. 
  • Spazieren zu gehen während wir üben.
  • in einer ungewöhnlichen Position zu spielen, z.B. stehend am Klavier oder Cello.
  • die eigene Stimme/ den eigenen Part zu singen; besonders amüsant in Ensemble-Proben.
  • …. Lass hier gerne Deiner Fantasie freien Lauf.

Nachdem wir diese experimentelle Art zu üben ausgeführt haben, ist der nächste Schritt zu notieren oder zu journaln was wir gelernt haben; über uns, über unser Instrument und die Musik.

Dabei sollen wir insbesondere darauf achten, was wir aus der Übesession für das „normale“ üben mitnehmen können.

Die Erkenntnisse aus Greens Übung

Aber was hat es mit der Übung, außer, dass Du dabei eine Menge Spaß haben kannst eigentlich auf sich?

  1. Du machst die Erkenntnis, dass Du, trotzdem Du diese Übung „nur“ aus Spaß gemacht hast, viel lernen konntest und sogar besser spielst. 
  2. Nicht immer muss das Musizieren mit Ernst betrieben werden, um besser zu werden und voran zu kommen. 

Ich kann Dir nur raten diese Übung am eigenen Leib erfahren. Such Dir dafür die Version aus, die Dich als erstes angesprochen hat oder erfinde Deine eigene. Und los geht’s.

Für Dich kurz zusammengefasst:

  • Mach Spaß und Freude zu einem festen Bestandteil Deines Musizierens.
  • Dich auf Deinen Klang zu konzentrieren kann der Schlüssel zu mehr Freude beim Musizieren sein und Dir auch Inspiration schenken.
  • Wie wohl Du Dich beim Spielen in Deinem Körper fühlst, spielt eine große Rolle dabei wie viel Spaß Du beim Musizieren hast. Vielleicht kannst Du hier noch das ein oder andere optimieren?
  • Wenn Du Deine Zeit schon für das Erlernen von Stücken investierst, solltest Du diese auch wirklich lieben. Lerne was Dir gefällt und suche Dir Deine Stücke bewusst danach aus. 
  • Dein Mindset spielt eine große Rolle dabei, ob und wieviel Spaß Du beim Üben hast. Erlaubst Du Dir, dass Üben auch einfach Spaß machen darf? Oder bist Du nur zufrieden, wenn es sich nach harter Arbeit anfühlt?
  • Last but not least, lass Dich auf das experimentelle Üben aus dem Buch „The Inner Game of Music“ ein und mache ganz neue Erfahrungen und Erkenntnisse in Bezug auf Dein Musizieren. 

Ich wünsche Dir auf jeden Fall jetzt schon viel Freude und Spaß beim Üben und bin schon wahnsinnig gespannt, welche Übung Dir am besten gefällt oder welche Du Dir selbst ausdenkst.

Deine Melina