So klappt’s mit dem Neujahrsvorsatz:

Mehr Üben

Kennst Du Deinen Motivationstyp? Dann klappt’s besser mit dem Vorsatz: Mehr üben.

Eigentlich können wir jederzeit einen neuen Übeplan entwerfen oder uns das Ziel setzen, wieder mehr zu üben. Aber am Jahresanfang bietet es einfach an, oder?

Über den Jahreswechsel rücken die wirklich wichtigen Dinge wieder in den Vordergrund und im Januar sind wird dann hochmotiviert, Zeit dafür freizuschaufeln.

Doch meist halten die guten alten Neujahrsvorsätze nicht lange vor. Auch die Fitnessstudios werden im Februar, März auffällig leerer.

Also was tun, damit es dieses Jahr mit den Neujahrsvorsätzen klappt?

Dafür sollten die Vorsätze richtig gut zu uns passen. Denn nur, was wir wirklich aus tiefstem Herzen wollen, wird sich in einem vollen Alltag durchsetzen.

Aber es ist gar nicht so leicht zu wissen, was man will, oder?

In diesem Artikel stelle ich Dir vier Motivationstypen basierend auf Erkenntnissen aus Wissenschaft und Forschung [1] vor und bin gespannt, in welchem Du Dich wiederfindest.

Denn den eigenen Motivationstyp zu kennen, kann dabei helfen sich die richtigen Projekte im kommenden Jahr vorzunehmen und dann auch noch im März motiviert bei der Sache zu sein.

[1] Wer hier gern mehr nachlesen möchte, schaut bei der Forschung von Julius Kuhl zu den vier Grundmotiven als Antriebskräfte menschlichen Handelns vorbei.

4 Motivationstypen für richtig gute Neujahrsvorsätze

#1 Die Rampensau

Was Dich motiviert: Anerkennung ist Deine Währung. Als Rampensau möchtest Du Menschen mit Deiner Musik berühren und sie mit Deinem Können zu beeindrucken. Dir ist wichtig besser als andere zu sein, oder zumindest genauso gut.

Deine Stärken: Wenn es darum geht bei einem Konzert mitzuwirken, bist Du dabei! Das sind die Momente, für die sich die Zeit im Übezimmer lohnt.

Wo Du aufpassen darfst: Bei der Rampensau besteht die Gefahr, dass sie sich im Vergleichen verliert und die eigenen Wünsche, Fortschritte und Vorlieben aus dem Auge verliert. Das kann zu einer latenten Unzufriedenheit führen.

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#2 Der oder die Gesellige

Was Dich motiviert: In der Gruppe blühst Du so richtig auf! Du liebst es in der Gemeinschaft zu musizieren und strebst nach vielen schönen Musikmomenten und Erlebnissen mit anderen.

Deine Stärken: Wenn es darum geht Menschen zusammenzubringen, bist Du hochmotiviert. Bei wöchentlichen Proben kann man fest mit Dir rechnen!

Wo Du aufpassen darfst: Allein im Übezimmer zu sein, ist Dir zu einsam und es besteht die Gefahr, dass Du gar nicht übst. Ohne Vorbereitung macht das gemeinsame Musizieren aber weder Dir noch Deinen Kolleg:innen richtig Spaß! Da kann es helfen sich online zum Co-Üben mit anderen zu verabreden.

#3 Die Genießerin oder der Genießer

Was Dich motiviert: Genussmusiker:innen lieben es, in die Musik abzutauchen. Beim Musizieren mit sich selbst, ihrem Instrument und ihren Gefühlen in Verbindung zu kommen.

Deine Stärken: Du brauchst niemand anderes, um Freude an der Musik zu haben. Das ist wirklich praktisch!

Wo Du aufpassen darfst: Bei Genießer:innen besteht die Gefahr, dass sie auf einem Entwicklungsplateau hängenbleiben, weil sie lieber „spielen“ als üben.

#4 Der oder die Eifrige

Was Dich motiviert: Dich macht es am Glücklichsten, wenn Du Fortschritte siehst und Erfolgserlebnisse sammelst.

Deine Stärken: Üben gehört für Dich einfach dazu. Du nimmst gerne Herausforderungen an und bleibst an Deinen Zielen dran.

Wo Du aufpassen darfst: Musik muss nicht nur höher, schneller, weiter sein. Wenn Du das Gefühl hast, dass der Leistungsdruck überhandnimmt, gönne Dir auch mal Zeit, um das Musizieren zu genießen und einfach zu spielen.

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Hast Du Dich in einem oder sogar mehreren Typen wiedererkannt? – Es ist nämlich gar nicht so unwahrscheinlich, dass Du eine Mischform bist.

Mit diesem Wissen im Hinterkopf, kannst Du nun prima Neujahrsvorsätze formulieren, die so richtig gut zu Dir passen und Dir wirklich wichtig sind.

Und nun wünsche ich: Einen guten Start ins Jahr und frohes Üben!

Melina

Wer schreibt hier?

Hallo, ich bin Melina!

Ich habe Klarinette studiert und bin heute als freischaffende Musikerin in Berlin tätig. Außerdem schreibe ich meine Doktorarbeit über Motivation und Freude beim Üben an der mdw Wien.

Wie kann modernes Üben, üben im 21. Jahrhundert aussehen, in dem so viele Dinge unsere Aufmerksamkeit verlangen?

Wie können wir effektiv üben, also mit kurzen Übesessions besser werden? Wie kann uns das Musizieren als Ort der eigenen Entfaltung, der Entspannung und des Glückes dienen? Und wie bringen wir beides, Fortschritt und Genießen, in den Einklang?

Diesen Fragen gehen wir hier auf den Grund. Dafür erwarten Dich praktisch anwendbare Ideen und Anregungen für Dein eigenes Üben und Musizieren.

Melina Paetzold Musikerin Klarinette