3 Varianten, wie Dein Blickfeld Deine Geschwindigkeit bei Läufen sabotiert.
© Karoline Wolf
Manche Sechszehntel-Stellen wollen einfach nicht gelingen, oder? Egal wie oft wir sie wiederholen, die vorgegebene Geschwindigkeit scheint unerreichbar und gerade, wenn es drauf ankommt, verspielen wir uns an diesen besagten Stellen immer und immer wieder!
Eine mögliche Fehlerquelle kann Dein Blickfeld sein. Also das, wo Dein Blick verhaftet während Du etwas spielst. In diesem Artikel erfährst Du drei Varianten, die eher ungünstig sind, wenn Du eine Passage schneller oder mit mehr Sicherheit spielen möchtest.
Außerdem teile ich mir Dir Wege, wie Du alles gleich bei Deinem eigenen Üben ausprobieren und verbessern kannst. Viel Freude beim Lesen.
3 Varianten, wie Dein Blick schnelle Läufe sabotiert.
1. Dein Blick hängt hinterher. Dein Blick ist langsamer, als Du spielst.
1a) Die typischste Situation: Wenn uns ein Fehler passiert, bleiben wir oft länger mit dem Blick an dieser Fehlerstelle kleben. Gleichzeitig spielen wir weiter. Blick und Klang sind nicht mehr synchron. Unsere Aufmerksamkeit teilt sich. Es entsteht ein Knoten im Kopf 😉. So sind weitere Fehler vorprogrammiert. Vielleicht kannst Du Dich sogar gerade an eine dieser Situationen erinnern?
1b) Es kann aber auch sein, dass wir einfach zu langsam mit dem Blick mitgehen. Auch dann teilt sich unsere Aufmerksamkeit und es wird schwer schnell zu spielen oder Fehler zu umgehen.
Wenn Du magst: Probiere beides, in Deiner Übepraxis einmal aus, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie verwirrend es sich anfühlt, wenn der Blick hinterherhängt. Dann fehlt es uns leichter diese Momente im Übealltag besser zu erkennen.
2. Du achtest auf eine Note aus dem Lauf besonders, da sie sonst immer schiefgeht.
Damit wir Läufe sicher und schnell spielen können ist unser Ziel, dass sie vollkommen als Einheit verschmelzen. Jeder Kleinigkeit, der wir mehr Aufmerksamkeit schenken, stört diesen Fluss. Wenn also ein schwerer Griff oder eine blöde Tonkombination vorkommen, lohnt es sich diese so lange zu erforschen, bis sie sich gut anfühlt und kein Störelement mehr im Lauf darstellt. Das dauert meist länger als uns lieb ist, aber nur schaffen wir es, so brilliant zu spielen, wie wir es uns wünschen und minimieren die Chance Fehler zu machen.
3. Du schaust genau die Note an, die Du spielst.
Diese Variante ist nicht unbedingt falsch, aber gerade wenn es um schnelle Tempi oder fehlerfrei im schnellen Tempo spielen geht, sind wir mit dieser Variante oft zu langsam. Trotzdem eigentlich sie sich hervorragend bei langsamen Stellen oder, wenn wir den Lauf erstmal langsam üben wollen.
So integrierst Du diesen Übehack in Dein Übealltag:
Jetzt, wo Du die 3 Varianten kennst, lade ich Dich dazu ein, bei Deinem nächsten Üben zu beobachten und auszuprobieren:
- Wie verhalten sich Blickfeld und das Gespielte zueinander?
- Erkennst Du einer der 3 Varianten wieder?
- Probiere gerne alle 3 Varianten aus, dann kannst Du sie leichter in Deinem Übealltag erkennen.
- Im nächsten Schritt kannst Du dann Deinen Blick und das Gespielte synchronisieren. Damit kannst Du noch nicht richtig schnell werden, aber Du trainierst damit auf jeden Fall nicht hinterherzuhängen oder einer Note mehr Aufmerksamkeit zu schenken.
Vielleicht ist es für Dich noch etwas ungewohnt, Dich beim Üben vor allem auf Dein Blickfeld zu konzentrieren. Gib Dir etwas Zeit zum Ausprobieren und Entdecken. Zu Beginn geht es vor allem darum zu experimentieren, Spaß zu haben und neue Erfahrungen zu machen. Du wirst sehen, die Fortschritte kommen schneller als Du denkst und eh Du Dich versiehst, kannst Du Deinen Sehsinn ganz selbstverständlich beim Üben nutzen.
Die Endorphin Dusche und das geniale Gefühl, wenn Deine 16-Läufe das erste Mal und zukünftig viel besser funktionieren, wird Dich angemessen belohnen!
Hast Du Lust mehr Übestrategien für 16-Läufe kennenzulernen?
Wenn Dir diese Tipps gefallen haben und Du tiefer in Übestrategien für schnelle Läufe eintauchen möchtest, interessiert Dich vielleicht mein Videokurs “Schnelle Läufe üben”.
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Frohes Üben!
Melina