In den ersten Minuten mit Deinem Instrument

© Karoline Wolf

Einspielübungen und Einspielen: Wieso, weshalb, warum?

Lange Töne, Tonleitern, Klangübungen etc. Was eignet sich am besten zum Einspielen? Oder, muss man erstmal den Körper aufwärmen und dehnen? Genau darum geht es in dem neuen Artikel. Wir sind auf der Suche nach einem Einspielritual, das Dich bereit für’s Üben macht und Vorfreude darauf weckt.

Einspielübungen und Einspielen: Warum und vor allem wie

Bestimmt kennst Du einige Variante und super Wege, um Dich einzuspielen.

Heute soll es aber weniger um das Was, als vielmehr um das Warum und Wie beim Einspielen gehen. Aber keine Sorge, wie immer ist etwas direkt zum Ausprobieren für Dein Üben dabei. Bis Du bereit? Dann geht’s auch schon los!

Das Ziel des Einspielens

Generell geht es beim Einspielen darum in den Spielfluss zu finden und ein Gefühl für das Zusammenspiel von Körper und Instrument bekommen.

Welche Übungen dabei gut funktionieren, ist für jeden Musiker und jede Musikerin sehr individuell. Ein typisches Beispiel: Lange Töne aushalten. Diese sind für einige genau das richtige, um sich für die Probe oder das Üben aufzuwärmen. Andere werden dabei fest, was genau das Gegenteil von dem ist, was wir beim Einspielen erreichen wollen.

Also: Wie einspielen?

Um in ein gutes Spielgefühl zu finden, hilft es, sich in den ersten Minuten mit dem Instrument vor allem von den Sinnen leiten zu lassen (Hören und Spüren). Zu beobachten und wahrzunehmen, statt eine konkrete Übung auszuführen.

Dabei stellen wir vielleicht fest, dass der Klang heute eng oder gedrückt ist und können dann erforschen, was der Grund dafür sein könnte, zum Beispiel eine Verspannung.

Für dies Art des Einspielens eignen sich langsame Tonfolgen besonders (z.B. Oktaven, Tonleitern, Dreiklänge) und es kann befreiend und lockernd sein, dabei durch den Raum zu laufen.

Besonders schön!

Während dieser Zeit des bewussten Hörens und Fühlens entstehen Momente, bei denen wir eine tiefe Verbindung zu unserem Instrument spüren und von unserem eigenen Klang berührt werden. In diesen Momenten wird uns klar, warum wir Zeit mit der Musik verbringen möchten, und stärken so unserer Motivation und den Willen dranzubleiben.

Wenn Du magst, probiere es doch gleich mal aus. Lass Dich von Deinen Sinnen leiten, tauche ab und wecke Vorfreude auf Dein Üben.

Übrigens: Erst im Anschluss, nach circa 3-5 Minuten, geht es dann mit konkrete Etüden, Tonleiterübungen usw. weiter.

Und nun: Frohes Üben!

Melina

In diesem Video kannst Du mir bei dieser Art des Einspielens über die Schulter schauen.

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Wer schreibt hier?

Hallo, ich bin Melina!

Ich habe Klarinette studiert und bin heute als freischaffende Musikerin in Berlin tätig.

Wie kann modernes Üben, üben im 21. Jahrhundert aussehen, in dem so viele Dinge unsere Aufmerksamkeit verlangen?

Wie können wir effektiv üben, also mit kurzen Übesessions besser werden? Wie kann uns das Musizieren als Ort der eigenen Entfaltung, der Entspannung und des Glückes dienen? Und wie bringen wir beides, Fortschritt und Genießen, in den Einklang?

Diesen Fragen gehen wir hier auf den Grund. Dafür erwarten Dich praktisch anwendbare Ideen und Anregungen für Dein eigenes Üben und Musizieren.

Melina Paetzold Musikerin Klarinette