Üben ohne üben: Geht das?
Warum das geht (wissenschaftlich) und wie Du es für Dich angehen kannst
Üben ohne zu üben, klingt das nicht richtig gut? Vielleicht auch ein bisschen zu schön, um wahr zu sein, oder?
In diesem Artikel erfährst Du, auf der Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse, warum Üben ohne zu üben geht und bekommst wie immer praktische Ansätze, um gleich damit starten zu können.
Hast Du schon drüber nachgedacht, wie Du diesen Sommer mehr Zeit am See statt im Übezimmer verbringen kannst, dann ist dieser Artikel, das Video oder der Podcast genau das richtige für Dich!
Üben ohne üben
Das Üben ohne Instrument, wie mentales Üben oder das Klatschen eines Rhythmus‘, ist vielen Musiker:innen sehr gut bekannt. In diesem Artikel geht es aber um eine ganz andere Variante, mit der wir Dinge fürs Musizieren lernen können und wirklich üben ohne zu üben.
Wie kann Üben ohne üben funktionieren?
Die Spiegelneuronen oder „motorische Neuronen“¹ unseres Gehirns machen es möglich, Handlungen zu erkennen und zu imitieren. Wissenschaftler:innen haben vor circa 30 Jahren rausgefunden, dass diese Neuronen nicht nur feuern, wenn wir eine Handlung selbst ausführen. Sondern, dass sie ebenso aktiv sind, wenn wir eine Person bei einer Handlung beobachten. Dabei lernen wir, sie zu imitieren.
Genau das können wir uns beim Üben ohne üben zu Nutze machen. Wie kann es also gelingen bei diesen sehr heißen Temperaturen, mehr Zeit im Garten und beim Baden zu haben und trotzdem zu üben?
Lass uns dafür zwei Beispiele anschauen, bei dem die Spiegelneuronen zu feuern beginnen.
2 Beispiele, um zu Üben ohne üben
#1 Besuche diesen Sommer viele Konzerte
Vielleicht ahnst Du es schon. Konzertbesuche sind sehr gut dafür geeignet, um zu Üben ohne zu üben. Dabei bist Du nicht nur inspiriert von der Leistung der Musiker:innen, nein durch die Beobachtung lernst Du für Dich gleich mit. Deshalb macht es besonders viel Sinn Konzerte mit Musik für das eigene Instrument zu besuchen. Hast Du in diesem Sommer schon Konzertbesuche geplant? Schau doch direkt mal, was in Deiner Nähe los ist. Damit Deine Pläne nicht im Alltagstrudel untergehen, kaufe am besten direkt die Tickets und verabrede Dich mit einem Freud oder einer Freundin.
#2 Mach es Dir auf Deiner Couch gemütlich und lerne von Deinen größten Idolen
Variante zwei ist sogar noch weniger aufwendig und vom Sofa aus umzusetzen. Videos von anderen Musikern und Musikerinnen anzuschauen, bringt die Spiegelneuronen ebenso in Schwung. Hast Du schon eine Lieblingsliste bei Youtube oder eine DVD mit einem Konzert, das Dich inspiriert. Dann schnapp Dir doch ein kühles Getränk und mach es Dir auf der Couch gemütlich.
Ich wünsche Dir viel Freude beim Ausprobieren und freue mich riesig, wenn Du Dich unten in den Kommentaren mit Deinen Üben ohne zu üben Plänen meldest.
Frohes Üben!
Melina
¹ Willst Du mehr über die Spiegelneuronen erfahren, dann ist dieser Artikel HIRNFORSCHUNG: Mythos Spiegelneurone vielleicht interessant für Dich.
Wer schreibt hier?
Hallo, ich bin Melina!
Ich habe Klarinette studiert und bin heute als freischaffende Musikerin in Berlin tätig.
Wie kann modernes Üben, üben im 21. Jahrhundert aussehen, in dem so viele Dinge unsere Aufmerksamkeit verlangen?
Wie können wir effektiv üben, also mit kurzen Übesessions besser werden? Wie kann uns das Musizieren als Ort der eigenen Entfaltung, der Entspannung und des Glückes dienen? Und wie bringen wir beides, Fortschritt und Genießen, in den Einklang?
Diesen Fragen gehen wir hier auf den Grund. Dafür erwarten Dich praktisch anwendbare Ideen und Anregungen für Dein eigenes Üben und Musizieren.