Dein Übeplan 

Wie Du einen Übeplan erstellst und findest, der wirklich zu Dir passt.

Hast Du auch gerade das Gefühl Dich beim Üben sortieren zu wollen und einen Plan zu machen? Einen Übeplan?

Denn, wenn es läuft, macht das Musizieren einfach mehr Spaß. Du gehst vorbereitet in den Unterricht und die Proben. Du kommst voran. Ein wirklich, wirklich, gutes Gefühl.

Wie hilft Dir ein Übeplan und was sind vielleicht Gründe dafür, dass es bisher noch nicht geklappt hat.

In diesem Artikel teile ich all meine Erfahrungen zu diesem Thema mit Dir und Du erfährst die 4 Schritte, die ich bei der Erstellung von Übeplänen nutze.

Frischer Schwung mit einem Übeplan

Ich wette mit Dir, dass Du auch schonmal einen Übeplan erstellt hast und wenn es nur eine große Richtung war wie: „Ich möchte 30 Minuten am Tag üben.“

Wenn der Plan steht, geht es los. Voller Motivation.

Die ersten Tage, Wochen laufen super, aber dann fällt das Kartenhaus langsam wieder in sich zusammen. Übesessions fallen aus, die Motivation sinkt, Frustration stellt sich ein.

Wenn das passiert denken viele Musiker:innen, dass sie nicht diszipliniert genug sind, dass der Plan nicht funktioniert.

Sie fühlen sich schlecht und geben auf.

Schade, denn diese Phase ist meiner Erfahrung nach völlig normal. Es wäre doch fast wie ein Wunder, wenn der Plan direkt perfekt passen würde, oder?

Was ist, wenn ich Dir sage, dass der Plan vermutlich einfach nur nicht gut genug zu Dir passt und wie Du einen besseren für Dich erstellen kannst?

Wobei hilft Dir ein Übeplan?

Ein Übeplan hilft Dir aus dem Diskutieren auszusteigen: „Übe ich heute? Wie lang? Was? Wann?“

Meist verharren wir in einem Zustand der Unentschlossenheit, statt anzufangen. Mit einem Plan sind diese Fragen geklärt und Du kannst Dich voll auf die Ausführung konzentrieren. So entsteht eine neue Routine. Nach einigen Wochen ist es dann beispielsweise keine Frage mehr, ob Du am Mittwoch übst oder welche Tonleiter diese Woche dran ist, sondern es ist ganz normal.

Was ein Übeplan aus meiner Sicht, auf keinen Fall sein sollte.

Vielleicht geht es Dir ja auch so wie mir vor ein paar Jahren. Bei dem Wort Übeplan bekam ich schon Beklemmungen. Das hörte sich gar nicht nach Freiheit, Kreativität und Freude an.

Ständig probierte ich die Übepläne anderer umzusetzen und scheiterte nach einer Zeit kläglich daran. Ich war richtig sauer und unzufrieden mit mir, weil ich es einfach nicht schaffte, strickt das umzusetzen, was anderen so leicht fiel.

Was ich damals für mich verstand war, dass es:

    1. Keinen Sinn macht einen Plan einer:s anderen Musiker:in zu 100% umsetzen zu wollen, denn dann ist die Frustration vorprogrammiert.
    2. Dass ein Plan immer wieder angepasst werden darf, bevor ich in Ärger über mich selbst ertrinke.
    3. Dass sich ein Plan, der meinen Bedürfnissen entspricht mich nicht einengt, sondern ein gutes Gefühl verleiht, weil er mich darin unterstützt meinen Wünschen und Zielen jeden Tag ein Stückchen näher zu kommen, auch wenn einige Phasen sich dabei vielleicht gar nicht so anfühlen ;).

Wie ein Plan also niemals sein sollte: einengend, frustierend, rational, ja genau Dein Plan sollte Dich glücklich machen und viel von dem enthalten, was Dir Spaß macht.

Was ist, wenn Du Plan nicht einhalten kannst?

Das klingt jetzt alle viel zu einfach, oder? Wir beide wissen ganz genau wie schwierig es ist eine neue Routine aufzubauen. Was passiert also, wenn der Plan besser klingt als er umzusetzen ist, wenn es einfach nicht klappt das einzuhalten, was Du Dir vorgenommen hast.

Ganz wichtig, nicht gleich aufgeben. Dass es nicht gleich rund läuft, ist völlig normal.

Die meisten Musiker:innen sind dann frustriert, denken es liegt an ihnen. Ich möchte Dir Mut machen. Wenn Übesessions ausfallen, bedeutet das noch lange nicht, dass Du zu faul bist, dass Üben nichts für Dich oder zu langweilig ist.

Oft zeigt das nur, das etwas noch nicht passt. Dass der Plan noch nicht ganz zu Dir, Deinen Bedürfnissen und Deinem Alltag passt. Wer fest entschlossen ist, findet einen Weg.

Anleitung: Wie erstellst Du DEINEN Übeplan?

Wenn Du also Lust hast, Deinen eignen Übeplan zu erstellen, kannst Du folgendermaßen vorgehen:

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Lege Dich fest. Was, wann, wie? Starte hier simple und nimm Dir nicht zu viel vor. Gerade am Anfang ist es wichtig, dass es wirklich leicht ist den Plan umzusetzen.

Teste den Plan und beobachte genau, was klappt und was nicht?

Frage Dich, warum etwas funktioniert, tue mehr davon. Erforsche was der Grund dafür ist, wenn Du etwas nicht einhalten kannst.

Justiere nach und starte wieder bei 1. Ja, genau! Es ist ein Kreislauf. Dein Plan wird höchstwahrscheinlich immer nur einen Weile halten, bis ein paar Anpassungen nötig sind.

Nun bist Du dran, wenn Du magst, probiere es direkt mal aus.

Starte unperfekt und simple. Wir wollen schließlich ins Tun kommen.

Und wenn Du Dir sehnlichst jemanden wünschen würdest, die genau das mit Dir umsetzt, begleite ich Dich sehr gerne 1:1 zwei Monate auf dem Weg zu Deinem Übefreuden.

Frohes Üben!

Melina

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Hallo, ich bin Melina,

professionelle Klarinettistin und Musikerin in Berlin.

Mit dem Studienplatz an der Musikhochschule ging für mich ein großer Traum in Erfüllung. Doch nach wenigen Semestern spürte ich, dass irgendetwas nicht stimmte. Das Musizieren, was mich vorher so lebendig und frei fühlen ließ, war durch Perfektionismus, Druck und Ängste geprägt.

Für mich stand eines fest, das ist nicht die Art und Weise, wie ich Musik machen möchte. Das treibt mich jeden Tag an Lösungen dafür zu finden, wie erfülltes Musizieren aussehen kann – mit seinen Höhen und Tiefen.

Dabei geht es zum einen um das Üben selbst. Dass es eine Tätigkeit ist, bei der wir die Zeit vergessen, bei der wir wachsen und Fortschritt sehen.

Zum anderen geht es auch um physische, mentale oder emotionale Hürden. Denn ohne, dass wir uns selbst in diesen kreativen Prozess einbeziehen und herausfinden, was unserem Glück im Weg seht, wird es verdammt schwer frei, lebendig und verbunden zu musizieren.

Ich freue ich mich riesig, dass Du hier mitliest. Sei herzlich eingeladen den Community-letter zu abonnieren und bei den regelmäßigen Co-Üben dabei zu sein.

Alles Liebe

Melina

Melina Paetzold Musikerin Klarinette

© Karoline Wolf